Die Zwischentöne
Es ist Sommer! Ich glaube, niemand kann diesem Fakt großartig widersprechen. Temperaturen von bis zu 41 Grad und die traurige Abstinenz des Regens sprechen eindeutig für sich. Da sich die Arbeit bei solchen Temperaturen wie Kaugummi zieht, lege ich sie nun für einen Moment beiseite, bereite mir einen erfrischenden Gin Tonic zu und schaue mir die Scans meiner analogen Filme der vergangenen Monaten an. Einige Zeit ist verstrichen, seit meinem letzten Blogeintrag und somit ist auch wieder viel passiert. Doch um ehrlich zu sein fehlte mir die Motivation, einen Blogeintrag über all das zu schreiben. Ich habe hauptsächlich gearbeitet und viele Abendstunden in meinem Büro verbracht. Ein Zustand, den ich durchaus sehr mag (der sich aber nicht unbedingt spannend liest). Neben der Ruhe genieße ich in diesen Stunden vor allem den wunderschönen Licht- und Schatteneinfall während die Sonnen untergeht. Jeden Tag bin ich aufs Neue versucht, schon wieder ein Foto von der schönen Atmosphäre zu machen. Eine schöne Arbeitsumgebung ist mir einfach wichtig, motiviert mich umso mehr zu arbeiten und die Arbeit auch zu genießen. Doch ich möchte in diesem Blog nicht nur von der Arbeit berichten. Weshalb der Fokus diesmal auf den Tönen dazwischen liegt.
Shooting
Jeden Tag bin ich aufs Neue versucht, schon wieder ein Foto von der schönen Atmosphäre zu machen.
Zeit und Ruhe
Wenn mir mal wieder die Decke auf den Kopf zu fallen droht oder ich eine Pause/Abstand brauche, dann gehe ich am liebsten einfach eine kleine Runde spazieren. Denn das schönste am Spazierengehen ist die Ziellosigkeit. Es gibt weder eine zeitlich noch eine örtliche Beschränkung, sondern einfach nur den Moment und die Beine, die einen irgendwohin tragen… solange, bis man der Meinung ist, dass es reicht. Egal ob in einer Gruppe oder allein, können so die Gedanken ebenfalls ziellos schweifen, um schlussendlich trotzdem voranzukommen. Ich mag es, mich diesem Gefühl hinzugeben und dabei die Umgebung zu beobachten und mich von ihr inspirieren zu lassen. Sei es mit Blick auf neue Shooting Locations, besondere Lichtsituationen, Farbkombinationen oder einfach die Atmosphäre aufzusaugen. Spaziergänge in Gesellschaft bieten natürlich auch zusätzliches Futter für den Kopf.
Geselligkeit
Zu einem guten Gespräch gehört für mich oft auch ein gutes Getränk als feiner, kleiner Begleiter. Wie ein stummer Gesprächsleiter, der Halt bietet und immer Raum zum Nachdenken mit sich bringt. Sei es eine gute Tasse Kaffee oder Tee, eine simples Glas Wasser oder doch etwas Alkoholisches. In unserem Podcast GinLos wählten Philipp und ich genau das, mittlerweile schon vor über einem Jahr, zu unserem Prinzip und haben immer mehr Spaß an diesem Format. Bei den BedTalks vom Studenthotel Dresden haben wir uns unter anderem gemeinsam in ein Bett gekuschelt und mit unseren Zuhörern über den Wert der analogen Fotografie in der digitalen Welt diskutiert.
Ein sehr spannender Abend mit interessanten Eindrücken. Genauso wie die unzähligen Feierabende, abseits des Podcasts, samt Wein und Schach im Büro West. Oder auch der achtzigste Geburtstag, inklusive Buchpräsentation, von Li Erben, an dem sie von ihrem spannenden Leben in der damals noch jungen und aufstrebenden Filmwelt berichtete.
Praxisbuch über Portraitfotografie
Allgemein finde ich, dass Fotobücher eine gute Inspirationsquelle sein können, in der man sich verlieren kann und arbeite auch stetig daran, meine eigene Sammlung um das eine oder andere Exemplar zu erweitern. Umso erfreuter war ich, als der Rheinwerk Verlag, mit dessen Lehrbüchern ich mir schon in einige Themen angeeignet habe, mich angefragt hat, zusammen mit vier anderen Fotograf*innen (Maedeh Amini, Lisa Hafeneger, Nora Scholz und Felix Röser) ein Praxisbuch über Porträtfotografie zu schreiben. In den vergangenen Monaten haben wir intensiv daran gearbeitet, unsere Vorstellungen, Herangehensweisen und Ansichten der Fotografie in dieses Buch zu bringen. Mir gefällt vor allem der Ansatz, dass wir dies in großen Teilen exemplarisch an unseren eigenen Fotos detailliert erläutern. Mittlerweile befindet sich das Buch in den letzten Zügen vor Fertigstellung und lässt sich bereits vorbestellen. Wenn ihr also Interesse daran habt, könnt ihr das Buch also schon in der Buchhandlung eures Vertrauens sichern. Aber nun genug der Eigenwerbung. Ich suche mir jetzt ein schattiges Plätzchen und genieße die letzten Schlucke meines Gin Tonic.
Menschen fotografieren
Das Praxisbuch für gute Porträts
340 Seiten
2019
gebunden, in Farbe
ISBN 978-3-8362-6988-9
Leica M2
Leica 50mm ƒ2.0 summar
KODAK ProImage 100, CineStill 800
Fotolabor Görner