Rückblick Januar
Das Jahr hat kaum begonnen und schon ist der erste Monat auch schon vorbei. Und vor allem bin ich mit meiner Analogie mal wieder zu spät dran. Eine liebgewonnene Tradition, wie manch fragwürdiger Politiker sagen würde. Aber der Januar hatte es auch wirklich in sich, weshalb es sich für mich auch weniger nach einem Jahresbeginn, als vielmehr mehr nach einer Jahresmitte anfühlt. Ein bisschen ist das auch dem fehlenden Schnee geschuldet. Doch zum Glück rieseln endlich erste Flocken an meinem Fenster vorbei, während ich diese Zeilen schreibe.
So sitze ich nun bei einer Tasse Tee und schaue durch meine analogen Bilder. Dabei wird mir eines bewusst: Es ist schon zwei Jahre her, dass ich mit der analogen Fotografie begonnen habe. Zeitgleich habe ich diesen Blog gestartet. Das sind zwei Jahre meines Lebens, in denen ich kaum einen Tag ohne meine Leica M2 verbracht habe. Zwei Jahre, in denen viel passiert ist und über die ich monatlich meist offen, manchmal eher subtil geschrieben habe. Ein Jubiläum, das dazu einlädt zurückzuschauen, zu rekapitulieren und kritisch zu reflektieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich mehr oder weniger den Blick für die kleinen Momente und Details im Alltag verloren habe, die mir damals die analoge Fotografie wieder geschenkt hat. Viel zu oft denke ich mittlerweile darüber nach, ob ich dieses Foto nun mache oder nicht oder noch schlimmer: Ich denke gar nicht erst daran, ein Foto zu machen. Am Ende gibt es dann nur ein Handyfoto in meiner InstaStory, anstelle einer bleibenden Erinnerung auf Film. Das möchte und werde ich definitiv wieder ändern. Mehr Achtsamkeit und Entschleunigung in der Fotografie ist die Devise.
Mehr Experimente – die Hauptsache ist, dass der Kopf nicht stehen bleibt, sondern immer neue Wege findet. Sich dabei ab und zu auf seine Wurzeln zu besinnen und aus ihnen zu lernen, um sich weiterzuentwickeln, ist dafür immer ein spannender Ansatz.
Aber das sind nur meine Meinung und meine Gedanken. Was mich ebenfalls interessiert, ist eure Wahrnehmung? Schaut doch gerne nochmal durch die letzten 23 Analogien oder springt nochmal zu eurem Lieblingsbeitrag von mir und lasst mich eure Gedanken wissen. Vor allem würde ich auch gerne erfahren, seit wann ihr dabei seid und warum? Lasst uns gemeinsam noch einmal Höhepunkte der letzten zwei Jahre entdecken.
Leica M2
Voigthländer 35mm ƒ1.2 Nokton
KODAK T-MAX 100
Fotolabor Görner
4 thoughts on “Analogie #24”
Warum ich hier lese & schaue?
Weil ich im Flixbus von Dresden nach Berlin/Hamburg hinter Dir saß. Der ganze Bus musste 5 Minuten warten, weil Du in DD zu spät dran warst. 😀 Und Dir dann immer noch Zeit gelassen hast, gemütlich zum Bus zu laufen.
Da habe ich dann auf Deinen Laptop geschielt, was Du treibst und schreibst und gerade so die Blogadresse erkennen können.
Dann blieb ich, weil mich die Fotos ansprechen. Sie haben das gewisse Etwas. Tiefe, Ausdruck, Liebe zum Detail, Komposition, Licht und Schatten.
Ich bin nicht vom Fach, doch eins sehe ich deutlich: Das liegt nicht nur am Film.
😀 An die Fahrt kann ich mich noch sehr lebhaft erinnern! Das ist ja wirklich verrückt und freut mich riesig! Genauso wie ich mich sehr über deine lieben und echt schönen Worte freue. Danke sehr! 🙂
Gekommen um mal zu schauen, geblieben um eine weitere Inspirationsquelle zu haben. Ein bisschen teilen wir uns ja auch das Einzugsgebiet, mittlerweile kennen wir uns ja sogar. Es ist trotzdem interessant zu sehen, wie unterschiedlich jeder an die Sache heran geht. Der Unterschied wird für mich persönlich noch größer, da ich hauptsächlisch „Landschaft“ fotografiere und dadurch auf viele Dinge eine andere Sichtweise entwickelt habe.
Was ich wichtig finde ist, dass man sich austauscht. Ob das nun im Real Life passiert oder ob man die Bilder im Internet studiert (Segen und Fluch zugleich). Auch das zeigt, dass die analoge Fotografie eine Zukunft hat und immernoch, wenn auch über Umwege in die digitale Welt gelangt. Meine Libelingsfotos entstammen definitiv deinem Shooting in der Sächsischen Schweiz.
Für mich zeigt sich auch immer wieder, wie viel Leben, Ideenreichtum und Natürlichkeit du in die Bilder bringst und wie gut du mit Licht umgehst. Es zeigt sich für mich auch oft wo die Grenzen einer Messsucherkamera sind und dass sich dies dann am ehesten mit einem „Reportage-Stil“ vereinen lässt. Wer will auch eine SLR als every-day-Darling durch die gegend Schleppen?!
Manchmal fehlt mir bei deinen Bildern noch ein Fünkchen Schärfe oder ein bisschen weniger Korn, woran das liegen mag konnte ich für mich aber auch noch nicht ausmachen.
Grüße an die Görnerin und keep on rockin‘ 😉
Hi Hagen 🙂
vielen Dank für deinen lieben Worte. Ja es ist wirklich sehr spannend, wie jeder von uns ein anderes Auge auf die Welt hat, sie unterschiedlich wahrnimmt und dann wieder anders einfängt.
Ja der Messsucher hat seine Grenzen, das definitiv. Dennoch mag ich es trotzdem sehr mit ihm zu arbeiten und werde auch immer schneller und präziser damit. Mit dem „Reportage-Stil“ hast du total recht, deshalb habe ich das ganze auch mit einem 35mm kombiniert. Für meinen Zweck der Analogie und als Daily-Driver ist es definitiv die beste Kombination. Aber für Portraitshootings würde ich mir wahrscheinlich noch eine andere Kombination zulegen.
Was den Korn angeht hat das verschiedene Gründe. Oft nutze ich Filme mit hohem ISO oder manchmal auch abgelaufene Filme. Aber auch der Scan und die Komprimierung kann dabei eine große Rolle spielen. Auch ich arbeite gerade noch daran, das etwas zu optimieren.
Und wie du ebenfalls schon sagst ist ein reger Austausch sehr wichtig und ein großer Teil davon. Kennst du den Fotostammtisch in Dresden? Da bin ich immer relativ regelmäßig mit dabei. Das bietet genügend Raum um sich auch mal im Real Life auszutauschen. Der nächste ist am 27. April ab 18 Uhr in der Zapfanstalt. Vielleicht sieht man sich ja da :-).
Ich werde die Grüße ausrichten! 🙂